1. Februar – 5. April 2020
Elisabeth Strässle
Catalogue d’oiseaux
Malerei und Zeichnung
Kunstraum Kreuzlingen
Bodanstrasse 7a
8200 Kreuzlingen
Fr 15 – 20 Uhr
Sa / So 13 – 17 Uhr
Eintritt gratis
Warum erfahren Vögel unter Menschen von allen Tiergruppen die grösste Zuwendung? Man sieht sie leicht, und wenn man sie nicht sieht, kann man sie hören. Manche singen, wie Amseln etwa, auch noch so, dass sie sich in unsere klanglichen Harmoniebedürfnisse einfügen. Oder die Rohrdommel schmettert ihren Laut wie eine Trompete in die Umgebung.
Vögel haben immer wieder Kulturschaffende wie Autoren, Musiker und Künstler in ihren Bann gezogen. Es war Theodor Adorno, der in seiner Ästhetischen Theorie im Gesang der Amsel die ganze Ambivalenz des Naturschönen – das Anrührende und das Schreckliche – als Teil des Mythos beschrieben hat. Der Komponist Olivier Messiaen schrieb ein Stück Catalogue d’oiseaux, das seinerseits die Schweizer Künstlerin Elisabeth Strässle zu einer Serie von bildlichen Untersuchungen in Zeichnung und Malerei zu Kranichen, Rohrdommeln und Amseln veranlasst hat.
Die Künstlerin ist fasziniert von den Zügen der Kraniche über die Weiten von Europa. Sie lernte über Tiermaler wie John James Audubon, Johann Friedrich Neumann oder Sara Stone die Malerei von Vogelkörpern nach taxidermischen Präparaten kennen. Im Jahr 2019 besuchte sie mehrmals die Vogelwarte Sempach und ihre reichhaltige Fachbibliothek, um über Körperbau, Gesang und Sozialverhalten der Vögel zu studieren. Und im Herbst 2019 reiste sie gar nach Köthen nach Sachsen-Anhalt, wo sie das Museum des grossen deutschen Vogelforscher und Taxidermen Naumann aus dem 19. Jahrhundert besuchte.
Aus Tierskizzen entstanden grosse Aquarellformate und wandfüllende Ölmalereien zu einzelnen Vögeln – richtig gehende Porträts im Überformat. Die Vögel bezirzen und berauschen uns; und sie können eine solche Grösse annehmen, dass wir uns mit ihnen auseinandersetzen müssen. Aus Skizzen von Schallwellen zum Vogelgesang der einzelnen Arten erstellte Elisabeth Strässle auch diagrammhafte Zeichnungsblätter, die charakteristische Formen der Schwingen festhalten und transformieren.
Aus der im Jahr 2019 entstandenen neuen Werkgruppen wird Elisabeth Strässle grossformatige Malerei in Öl und Blätter mit Tuschzeichnungen und Aquarellmalerei ziehen sich durch den grossen hellen Raum. Die Besucher*innen werden auch nach aussen geführt, ins Wollmatinger Ried bei Konstanz, wo eine Exkursion stattfinden wird. Ein reichhaltiges Rahmenprogramm begleitet die Ausstellung, die von Sibylle Omlin als Gastkuratorin mit der Künstlerin konzipiert wird.
28. April bis 22. Juli 2018, Parterre Ost
Elisabeth Strässle
Derborence
Malerei und Zeichnung
Elisabeth Strässle (*1942) hat sich mit ihrem eigenständigen, über Jahrzehnte fast konzeptuell erarbeiteten Schaffen einen besonderen Platz in der Solothurner Künstlerschaft erworben. Nun ist ihr die erste Einzelausstellung in einem Museum gewidmet, in der ihre neusten Werke im Zentrum stehen. Diese beziehen sich mit dem Titel Derborence auf den gleichnamigen Roman von Charles-Ferdinand Ramuz (1878 – 1947) und gehen von ihren mehrfachen Besuchen der Bergregion von Les Diablerets aus. Hat Ramuz den dortigen Bergsturz von 1714 literarisch verarbeitet, faszinieren Elisabeth Strässle die vielfachen Brüche, die dieser hinterliess. Der Künstlerin geht es nicht um ein realistisches Abbild der durch die Katastrophe verwüsteten Landschaft, sondern um ein subjektives Erinnern.
Darum sind auch alle Werke erst im Atelier entstanden. Bei den Zeichnungen handelt es sich um tägliche Übungen, in denen sie das Erlebte evoziert und den schmalen Grat zwischen gegenständlicher Vorstellung und ungegenständlicher Erscheinung sucht. Zu den Merkmalen ihres Schaffens gehört die Angleichung der Medien:
Lassen viele Gemälde an Zeichnungen und Aquarelle denken, wirken einige der pastos bemalten, als riesige Tücher direkt an die Wand fixierten Leinwände fast wie Skulpturen. Neben «Landschaften» werden auch Bilder und Zeichnungen von Tieren und ihrer Skelette gezeigt sowie eine Auswahl der bekannten Paneele (1996 – 2006), in denen sich städtisch anmutende Strukturen verdichten.
2016 | Freitagsgalerie Imhof, Solothurn |
2015 | Selz Art Contemporain, Perrefitte |
2012 | Hersiwil: NäijereHuus, Sunday Every Sunday |
2010 | Balsthal: Galerie Rössli |
Basel: Galerie Ursula Huber, Die Besetzung einer Farbe – Kobaltviolett | |
2006 | Basel: Galerie Ursula Huber |
2003 | Balsthal: Galerie Rössli |
Bern: c/o Suti Galerie & Edition | |
2002 | Olten: Galerie Ursula Huber |
2001 | Solothurn: Kunstraum 4. Stock |
1993 | Solothurn: Galerie Medici |
1988 | New York / USA: Todd Capp Gallery |
1987 | New York / USA: Todd Capp Gallery |
1986 | Baden: Trudelhaus |
1985 | New York / USA: Todd Capp Gallery |
1984 | Solothurn: Galerie Medici |
1982 | New York / USA: Swiss Center |
1981 | Solothurn: Galerie Medici |
2013 | Mannheim / Deutschland und Solothurn: Stadtgalerie Mannheim und Kunstmuseum Solothurn, Mannheim-Solothurn |
2009 | Le Noirmont: Ancienne Eglise du Noirmont, Ex-voto |
2005 | Mulhouse / Frankreich: Université de Haute Alsace |
Lostorf: Schloss Wartenfels | |
Laufen: Kulturforum, Innenwelten-Aussenwelten. Dem Ich auf der Spur. | |
2004 | Lostorf: Schloss Wartenfels, Offene Augen – geschlossene Lider |
Zürich: Kunst Zürich (Galerie Ursula Huber) | |
1999 | Solothurn: Reithalle, ch-edition 4 |
1994 | Solothurn: Kantonales Kulturzentrum Palais Besenval, Aussenwelten |
- Innenwelten Landschaft in zeitgenössischer Kunst | |
1990 | New York / USA: Crédit Suisse, Between Two Worlds |
1987 | New York / USA: Goethe-Institut |
New York / USA: Swiss Center | |
1986 | New York / USA: Todd Capp Gallery |
New York / USA: Swiss Center | |
1986 | Zürich: Schweizerische Bankgesellschaft, Hauptsitz |
1985 | New York / USA: Todd Capp Gallery |
New York / USA: Swiss Center | |
1984 | New York / USA: Bank Julius Baer |
1982 | New York / USA: Condeso-Lawler Gallery |
1981 | New Jersey / USA: Rutges National 81 |
Lissabon / Portugal: US 81, Internationale Zeichnungsausstellung | |
mehr- mals | Jahresausstellung des Kunstvereins Solothurn, Kunstmuseum Solothurn |
1994 | Anerkennungspreis der Regiobank, Solothurn |
1990 | Preis des Kantons Solothurn für Malerei |
1989 | Aufenthaltsstipendium in Rom, Istituto Svizzero di Roma / Italien |
1986 | Gute Form 1986, Bundespreis der Bundesrepublik Deutschland |
1967 | Jahresstipendium der Kunstakademie Stuttgart / Deutschland |
1965 | Jahresstipendium der Werkkunstschule Krefeld / Deutschland |